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Projektbeschreibung »Die Brücke«

Gemeinsames Theaterprojekt der Landesbühne Rheinland-Pfalz
und der Ortsgemeinde Erpel

Am 7. März 1945 erreichen die amerikanischen Truppen auf ihrem Vormarsch vor Meckenheim kommend die Rheinhöhen bei Remagen. Sie finden die Ludendorffbrücke, eine zweigleisige Eisenbahnbrücke, die Remagen mit dem rechtsrheinischen Ort Erpel verbindet, unzerstört vor. Der Sprengversuch durch die deutsche Wehrmacht war gescheitert.

Obwohl ursprünglich vorgesehen war, starke Alliierte Truppenverbände auf der linken Rheinseite zu konzentrieren und dann in breiter Front den Rhein zu überschreiten, entschließen sich die amerikanischen Soldaten, noch am Nachmittag des 7. März 1945 den Rhein zu überqueren. Sie beschießen den sich an die Rheinbrücke anschließenden Tunnel unter der Erpeler Ley, in dem sich noch zahlreiche deutsche Soldaten und etwa 150 Zivilisten befinden, die hier Schutz vor den Bombenangriffen gesucht hatten.

 

Dramatische Szenen spielen sich ab, bis einige mutige Frauen und der Eisenbahner Willi Feldens mit weißen Tüchern winkend aus dem Tunnel laufen. Der Eisenbahner bricht von einer Kugel getroffen zusammen, er stirbt in der folgenden Nacht im Tunnel. Die Amerikaner entwaffnen die deutschen Soldaten und führen sie über die Brücke in die Kriegsgefangenschaft. Die Erpeler Bürgerinnen und Bürger verlassen den Tunnel und suchen ihre schwer zerstörten Häuser auf.

Die fünf deutschen Offiziere des Brückenkommandos werden von einem Standgericht wegen Sabotage zum Tode verurteilt, obwohl ihnen eine Schuld an der misslungenen Sprengung nicht zugeschrieben werden kann. Vier von ihnen werden in den Westerwaldorten Rimbach und Oberirsen erschossen, der fünfte, Hauptmann Bratke, überlebt, da er in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten war.


Der amerikanische Vorstoß rollt weiter ostwärts über die Ludendorff-Brücke, während deutsche Soldaten in die Kriegsgefangenschaft geführt werden

Namhafte Historiker schreiben den Ereignissen an der Ludendorffbrücke eine große Bedeutung für ein schnelleres Ende des 2. Weltkrieges zu. So wurden durch die Entscheidung der amerikanischen Soldaten, am 7. März 1945 den Rhein von Remagen nach Erpel zu überqueren, vermutlich tausende Menschen vor dem Tod durch weitere Bombenangriffe auf deutsche Städte und Dörfer bewahrt.

Die Ereignisse um die »Brücke von Remagen«, wie die Ludendorffbrücke von den Amerikanern genannt wurde, haben den Autor Rolf Palm zu einem Roman inspiriert, der die Grundlage des vom Intendanten der Landesbühne Rheinland-Pfalz, Walter Ullrich, inszenierten Theaterstücks "Die Brücke" ist.

In mehr als 100 Aufführungen in den Jahren 2006 bis 2014 wurde das Theaterstück im Tunnel unter der Erpeler Ley auf die Bühne gebracht. Das historische Geschehen wird am Originalschauplatz in der Kunstform des Theaters wieder in Erinnerung gerufen. Hiermit soll ein Beitrag geleistet werden, deutsche Geschichte lebendig zu erhalten und die Schrecken von Krieg und Zerstörung nicht zu vergessen, um so Impulse für eine friedliche Zukunft zu setzen.

 

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