General-Anzeiger Bonn vom 20./21. Oktober
2007
Über die Entstehung des Schauspiels
"Die Brücke"
"Wir werden das Stück
sicher 2008 wieder aufführen"
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Edgar Neustein
(61 Jahre)
ist ehrenamtlicher Bürgermeister
von Erpel und gleichzeitig der
Vorsitzende des Kulturvereins.
Das Interview
mit Erpels Bürgermeister Edgar Neustein wurde im
September 2007 geführt.
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Klasse: Wie kam man auf die Idee,
ein Theaterstück im Erpeler Tunnel aufzuführen?
Edgar Neustein: Bei einer Gedenkfeier am 7. März
2005, welche für die Opfer und Überlebenden im und
am Erpeler Tunnel im Zweiten Weltkrieg gewidmet war, kam man
ins Gespräch und dachte sich, dass man ja eigentlich
ein Theaterstück aus dem Buch "Die Brücke von
Remagen" von Rolf Palm machen könnte, da sich der
Stoff des Buches sehr gut als Theaterstück eignete. Um
den Effekt zu verstärken, hatten wir uns überlegt
es im Erpeler Tunnel vorzuführen. So taten sich einige
vom Vorstand des Kulturvereins zusammen, um die Idee zu verwirklichen.
Klasse: Wie ging es dann weiter?
Neustein: Wir fragten einen Fachmann, wie hoch der
Preis für die Restaurierung und Aufarbeitung des Tunnels
sein würde. Etwa 36.000 Euro sollte dies kosten. Dadurch
geriet die Idee des Theaterstückes enorm ins Schwanken.
Jedoch wollten wir nicht aufgeben und wurden mit Spenden unterstützt.
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Umbauarbeiten im Tunnel:
Bevor die Zuschauer hinein durften,
musste viel in den Originalschauplatz
investiert werden. |
Klasse: Welche Arbeiten mussten
am Tunnel vorgenommen werden?
Neustein: Als erstes musste überprüft werden,
ob der Tunnel im Falle eines Unfalls oder Brandes einen sicheren
Fluchtweg bot. Dann musste der Boden im Tunnel erneuert werden.
Der Tunnel musste außerdem am hinteren Ausgang freigeräumt
werden, da er dort für über 100 Menschen einen sicheren
Rettungsplatz bieten musste. Mehrere hundert Meter Kabel mussten
verlegt werden, um die rund 30 Lampen im gesamten Tunnel mit
Strom versorgen zu können. Zwei Ventilatoren wurden angebracht,
um im Falle eines Brandes so schnell wie möglich den
Rauch abzusaugen. Durch den Einsatz vieler ehrenamtlicher
Helfer konnte auch hier viel Geld eingespart werden.
Klasse: Wann war die Premiere für
das Theaterstück?
Neustein: Die Premiere fand am 6. September 2006 in
Neuwied statt. Sogar die Schauspieler waren von dem Stück
begeistert und freuten sich wie die meisten Besucher auf den
Auftritt am Originalschauplatz im Erpeler Tunnel wenige Wochen
später. Nach der Wiederholung in diesem Jahr werden wir
sicher auch 2008 das Stück wieder aufführen.
Klasse: Wird der Tunnel auch für
andere Veranstaltungen genutzt?
Neustein: Ja. Noch diesen Monat startet das "Brücken-Festival
2007" der Bonner Fördergemeinschaft Junger Kunst.
Wir haben uns auch überlegt, ein Jazzkonzert dort aufzuführen.
Text: Julian Blumenthal, Martinus-Gymnasium
Linz, Klasse 8b / Fotos: Frank Homann
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