Rhein-Zeitung vom
24. Januar 2006
Neuer Kulturkreis nennt sich
jetzt "ad Erpelle"
Mitglieder stimmten über den endgültigen
Namen ab
Theateraufführung im Tunnel nimmt konkrete Formen an
"ad Erpelle - Kunst- und Kulturkreis
Erpel e. V." heißt der am 9. November 2005 gegründete
Kulturverein künftig. Das beschlossen die zahlreich erschienenen
Mitglieder jetzt einstimmig bei ihrer zweiten Versammlung.
Neben früheren Vorschlägen wie
"Kulturbrücke Erpel" oder dem bisherigen vorläufigen
Namen "Kulturfreunde Erpel" hatte der Vorstand den
Namen mit folgender Begründung vorgeschlagen: "ad
Erpelle ist die älteste bekannte Erwähnung des Ortes
Erpel in den Regesten der Erzbischöfe von Köln aus
dem Jahre 1072. ad kann mit zu aber
auch für (Erpel) übersetzt werden. Damit
macht der Kunst- und Kulturkreis seine dienende Funktion für
Erpel deutlich."
Im weiteren Verlauf des Abends wurden
einige Satzungsänderungen bezüglich des Zweckes
des Vereins, des Ausschlusses persönlicher Begünstigungen
und der Entscheidung über Aufnahme und Ausschluss von
Mitgliedern ebenfalls einstimmig beschlossen. Zum nächsten
Tagesordnungspunkt, dem Projekt "Theater im Tunnel",
das in Zusammenarbeit mit der Landesbühne Rheinland-Pfalz
verwirklicht werden soll, teilte Dr. Christoph Beck seitens
der Landesbühne mit, dass das Theaterstück "Die
Brücke von Remagen" Anfang September im Schlosstheater
Neuwied Premiere hat. Für Oktober sind drei Aufführungen
an authentischem Ort, nämlich im Erpeler Tunnel, geplant.
Je nach Resonanz könne man dann weitere Vorstellungen
anschließen oder das Stück im Jahr 2007 erneut
aufführen.
Danach wurden Arbeitsgruppen zur Verwirklichung
des Projektes eingerichtet. Die Leiter der Gruppen Gregor
Noll (Technik und Bau), Heino Schmitz (Werbung und Organisation),
Günther Marx (Finanzierung und Sponsoring) und Clarissa
Wild (Rahmenprogramm) beschrieben ihre Arbeitsbereiche und
berichteten über die bisherigen Fortschritte hinsichtlich
der Planung, Koordination und Vorbereitung.
Die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn,
der Eigentümerin des Tunnels, wegen einer kostenfreien
Nutzung sind so gut wie beendet. Die Auflagen zu Beleuchtung,
Wasser-, Strom- und Belüftungszufuhr bzw. -ableitung,
Brandschutz, Fluchtwegen und Bühnen- bzw. Tribünenaufbau
können erfüllt werden. Hinsichtlich der Kosten
rund 36.000 Euro waren eingeplant stehen abzüglich
Eigenleistung und Einnahmen durch Eintrittsgelder und Sponsoring
allerdings noch rund 9.000 Euro Kosten offen, die gedeckt
werden müssen.
Doch alles in allem sind die Rahmenbedingungen
für das Projekt "Theater im Tunnel" geschaffen.
Nun fehlt "nur" noch die Ausführung der erforderlichen
Arbeiten durch die genannten Arbeitsgruppen des Vereins.
Helmut Reinelt von der "Fördergemeinschaft
Junger Kunst" stellte das Projekt "Brücken-Festival
2007 Drei Wochen Kunst, Kreativität und Fantasie
in Erpel" vor, das sich an das Theaterprojekt anschließen
könnte.
Ausgehend von der ehemaligen Ludendorffbrücke,
die "gleichzeitig für die Gegensätze Zerstörung
und Versöhnung steht", will sich die Künstlergruppe
ab Sommer 2007 in jedem Jahr über drei Wochen hinweg
mit jeweils einem Gegensatz wie Bewegung/Stillstand, hell/
dunkel, Licht/Schatten, Feuer/Wasser oder Stille/ Lärm
beschäftigen.
Das Kunstfestival soll aus drei Elementen
bestehen: einer Präsentation mit starker Außenwirkung,
einer Dauerausstellung in den Brückentürmen und
Einzelevents, die an den Wochenenden stattfinden.
"Zuerst jedoch gilt es, das Projekt
"Theater im Tunnel" auf die Beine zu stellen. Und
das erfordert viel Mühe, Energie und die ehrenamtliche
Mitarbeit zahlreicher Köpfe und Hände", beendete
Vorsitzender Edgar Neustein die Versammlung. (gs)
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